Die Kunst der Tee-Zeremonie

 

 

Tee trinkt man nicht wie irgend ein Getränk, man geniesst ihn bewusst und macht die Zubereitung ohne das Trinken zu einem Ritual. Die Tee.Zeremonie wird zuweilen als das Sinnbild der japanischen Tradition bezeichnet. Viele Menschen fragen sich was am Teetrinken so schwierig wäre. In Japan blickt die Tee-Zeremonie auf eine lange Traditionsgeschichte zurück. Die ersten Teepflanzen kamen mit der buddhistischen Lehre aus China, und nachdem die Tee-Zeremonie zunächst nur ein Teil der buddhistischen Übung war, wurde sie im 16. Jahrhundert Bestandteil der Bildung des Herrscher- und Ritterstandes, der Samurai.
Dann etablierte der Großmeister Sen-no-Rikyu die Tee-Zeremonie als "Weg des Tees" (chado). Seit dieser Zeit gibt es die Tee-Zeremonie als eine ständige Übung für den Lebensweg.
Die Bewirtung mit Tee als Zeremonie zielt darauf, dass durch einen Schluck Tee Gastgeber und Gäste zueinander finden. Dafür werden die Teegeräte sorgfältig ausgewählt, und so der Harmonie mit der Natur und den Jahreszeiten Ausdruck verliehen.
Durch die Betrachtung der Gerätschaften, gegenseitige Wertschätzung und die gesamte Atmosphäre lernt man, den Geist der Tee-Zeremonie zu erfassen, nämlich Frieden, Respekt(Ehrfurcht), Reinheit und Stille.
 Dies ist der Weg des Tees.
 
Eine Teegesellschaft dauert in Japan mehrere Stunden. Der Gastgeber hat sich lange darauf vor-bereitet. Im Teeraum kniet man zunächst vor der tokonoma(Ziernische) und bewundert das Rollbild und das Räuschergefäss oder Blumengesteck(chabana).
Der Gastgeber bereitet nun den den Tee, den usu-cha, zu. Wichtig sind dabei die verschiedenen Geräte und Schalen aus Keramik: die Teeschale chawan, die Teedose cha`íre, das Wassergefäss mizusashi, der Teelöffel chashaku sowie der Teebesen chasen, mit dem der Tee schaumig geschlagen wird.
 
Jeder erkennt schon bald, dass jede kleine Bewegung ihre Bedeutung hat. Der Japaner sagt, dass man nicht nur seine Körperhaltung und Bewegung im Allteg verfeinert, sondern das man insgesamt so etwas wie "guten Geschmack" oder "Stil" entwickelt.
 Des Weiteren tut es einfach gut.
Diese von vielen als meditativen Aspekt bezeichnete Wirkung hilft der heutigen, hektischen Welt, zur Ruhe zu kommen.
 
Die Gäste stellen die chawan auf die linke Handfläche und halten sie mit der rechten Hand an der Außenseite fest. Sie drehen die Schale mit drei Drehungen im Uhrzeigersinn, nehmen drei Schlucke Tee, wischen mit dem Finger den Rand ab und drehen die Schale gegen den Uhrzeigersinn wieder zurück.